Morgens um 9 auf dem Spargelfeld des Biohofs Ullrich bei Gera. Die tägliche Ernte des grünen Spargels ist schon vorbei. Die geschnittenen Stängel werden mit dem Erntemobil eingesammelt. Das sieht nicht nur cool aus, sondern fährt auch elektrisch. Ein Direktimport aus Italien.
Annette zeigt mir, wie man mit dem knackigen Spargel umgeht. Man biegt ihn vorsichtig, bis das holzige Ende abbricht. Das Ende eignet sich super für Suppen. Den Rest kann ungeschält weiterverarbeitet werden: braten, grillen, kochen, oder in Aufläufen und besonders dekorativ auf einer Frühlingsquiche. Schmeckt ein bisschen wie grüne Erbsen. Von diesem Feld bekommen wir jedes Jahr den grünen Spargel geliefert. Aber die Biolandwirtschaft Ullrich hat noch mehr im Angebot. Der Hof umfasst 200 ha, hier wachsen verschiedene Gemüse und Getreidesorten, weiden Angusrinder und gackern 11.000 Hühner und Hähne. Die beliebte Erdbeerselbsternte ist auch wieder geöffnet. Eier und Gemüse kann direkt auf dem Hof von 10-11:30 Uhr erworben werden.
Der Hof der Ullrichs hat eine interessante Größe. Oder wie es die Chefin ausdrückt: „Wir sind zu groß für die Selbstvermarktung, aber zu klein für den Großhandel“. Aus dieser Nischenposition heraus werden sie kreativ, suchen Verbündete und probieren neue Konzepte aus. Von Anfang an waren sie als Gesellschafter bei der ÖMG mit dabei.
Eine weitere Idee ist das BioBeet. Hier werden auf dem Acker Parzellen mit 20 verschiedenen Gemüsesorten bepflanzt. Diese Parzellen kann man für ein Jahr pachten und alles mitnehmen, was darauf wächst. Vorausgesetzt man hat etwas Zeit in Jäten, Gießen und Ernten investiert. Das Team vom Hof steht mit Rat und Spaten zur Seite. Was sie sich für den Hof wünschen? Dass wieder mehr Menschen die regionalen Sachen zu schätzen wissen. Dass das gegessen wird, was auch hier produziert wird. Oft entscheidet der Preis darüber, was gekauft wird. Regionale Vorteile im Anbau sind damit schwer abzubilden.